Donnerstag, 5. März 2015

Still Alice - Mein Leben ohne Gestern (2014)

Julianne Moorie in der Rolle mit der sie es endlich schaffte die Academy zu überzeugen und ihren ersten Goldjungen zu gewinnen. In Still Alice - Mein Leben ohne Gestern spielt sie eine an Alzheimer erkrankte Professorin, deren Leben immer mehr entschwindet. Seichtes Drama oder emotionale Erfahrung?
 

Still Alice - Mein Leben ohne Gestern

Originaltitel: Still Alice
Produktionsland: Frankreich / USA
Veröffentlichungsjahr: 2014
Regie: Richard Glatzer, Wash Westmoreland
Haupt-Darsteller: Julianne Moore, Kristen Stewart, Alec Baldwin, Kate Bosworth
Altersfreigabe: FSK 0
Laufzeit: 101 Minuten
Kurzbeschreibung: Julianne Moore spielt in der Romanverfilmung Still Alice – Mein Leben ohne Gestern eine Professorin, die an Alzheimer erkrankt. (Quelle: Moviepilot.de)


Kritik:

Die gerade 50 gewordene Alice Howland (Julianne Moore) ist eine erfolgreiche Professorin für kognitive Psychologie, ist glücklich verheiratet und hat 3 erwachsene Kinder. Ihre Welt wäre also nahezu perfekt, würde sie in letzter Zeit nicht immer häufiger Dinge vergessen. Nachdem sie einige Male einen Neurologen aufsucht, um herauszufinden was mit ihr los ist erhält sie eine erschütternde Diagnose: Sie hat eine seltene Form von Alzheimer, die sich unaufhaltsam stärker ausbreiten wird. Nun müssen Alice und ihre Familie lernen, mit der Krankheit klarzukommen und das Beste aus den immer schlimmer werdenden Umständen zu machen.

Julianne Moore zeigt uns in Still Alice - Mein Leben ohne Gestern nicht zum ersten Mal, dass sie ganz oben in der weiblichen Schauspielriege Hollywoods ist. Inklusive diesem Film wurde sie nun 5-mal für den Oscar nominiert, und gewann hierfür ihre erste Trophäe. Sie liefert eine emotionale und authentische Performance ab, die sich tief in den Charakter hineinfühlt und uns bildhaft in die Figur einer an Alzheimer erkrankten Frau versetzt. Dies verdichtet sich vor allem bis zum Ende des Films zu einer vielschichtigen Darstellung, die oft auch an überraschenden Stellen mit leicht schockierenden Momenten punktet.

Was Moore durch ihr Schauspiel kreiert ist in der Tat gekonnt und sehenswert, der Rest des Films liefert hier leider etwas weniger Unterhaltung. In sich ist das Skript eine geschlossene und interessante Geschichte, doch ein Spannungsbogen wird nie erzeugt oder gar angestrebt. Das muss bei einem guten Drama ja auch nicht unbedingt der Fall sein, doch dafür, dass der Streifen keine Spannung aufweist, muss das durch starke Dialoge und eine generell sehenswerte Handlung über die Zeit gebracht werden. Das schafft der Film leider nicht ganz. An vielen Stellen sehen wir zwar dumpfe Bilder untermalt mit schöner Musik, doch es wird zu wenig hinter diese Fassade geblickt, zu wenig geredet.

Wenn dann mal Dialoge in den Vordergrund rücken finden wir zwar einige gute und auch nachdenkliche Worte, teilweise sogar eine ziemlich berührende Ansprache, doch schafft es das nicht den Streifen wirklich interessanter zu gestalten und er versinkt in seiner dumpfen und doch recht langweiligen Erzählweise, der etwas mehr Schwung gut getan hätte. Vieles wird hier von den Darstellern wettgemacht, denn auch Nebenfiguren gespielt von Alec Baldwin und Kristen Stewart schaffen es, sich schnell als sympathisch zu etablieren.

Still Alice - Mein Leben ohne Gestern schafft es vor allem durch sein tolles Ensemble rund um eine brillierende Julianne Moore zu begeistern, bleibt aber dann leider an einigen stellen zu platt. Somit rechtfertigt sich zwar Moores Oscar, aber genauso auch, dass der Film keine weiteren Nominierungen erwarten konnte, denn das Skript kommt nicht richtig in Fahrt und das Setting gibt leider zu wenig her, als dass sich der Film als starkes Drama etablieren kann.

Wertung: 6/10

Ist jetzt auch mal still: Maxim Braun





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