Samstag, 21. Februar 2015

The Interview (2014)

Dieser Film hat schon vor seinem Release für einiges an Aufsehen gesorgt, dadurch, dass der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un damit drohte, einen Kinorelease von The Interview nicht ohne Konsequenzen geschehen zu lassen. Letzten Endes wurde der Film natürlich trotzdem vor allem im Internet verkauft, lief aber auch in den Kinos. Ist der ganze Trubel wirklich berechtigt, oder handelt es sich nur um einen weiteren dämlichen Rogen-Film?
 

The Interview

Originaltitel: The Interview
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr: 2014
Regie: Seth Rogen, Evan Goldberg
Haupt-Darsteller: Seth Rogen, James Franco, Lizzy Caplan, Randall Park
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 112 Minuten
Kurzbeschreibung: In der Komödie The Interview wollen James Franco und Seth Rogen den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un interviewen – doch auf diesen wird ein Attentat geplant. (Quelle: Moviepilot.de)


Kritik:

Dave Skylark (James Franco) ist einer der beliebtesten amerikanischen TV-Moderatoren und hat schon so manchem Star in seiner Sendung ein pikantes Geständnis abnehmen können. Zusammen mit seinem Produzenten und besten Kumpel Aaron Rapaport (Seth Rogen) feiert er nun schon seine tausendste Sendung, als die beiden plötzlich überraschende Neuigkeiten bekommen: Sogar der abgeschottete nordkoreanische Diktator Kim Jong-un (Randall Park) liebt ihre Sendung! Schnell wird den beiden klar, dass ein Interview mit dem bekanntesten Diktator der Welt für einiges an Aufsehen sorgen würde, und die beiden setzten ihren Plan in die Tat um. Kurz bevor sie abreisen werden sie allerdings von CIA-Agentin Lacey (Lizzy Caplan) gebeten der USA einen großen Wunsch zu erfüllen: Sie will, dass die beiden Kim Jong-un bei dem Interview ermorden!

Trotz seines Hintergrunds sollte man sich klar werden, was The Interview ist, und zwar ein Film von Seth Rogen und Evan Goldberg, die ja in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass sie mit Humor unter der Gürtellinie nicht sparen, es sogar meistens ziemlich übertreiben, bis auch der letzte Gag nur noch ausgelutscht ist. Zunächst verhält sich das hier positiv gemeint ähnlich, und wir bekommen einen unglaublich sinnlosen und dämlichen Humor serviert, der an einigen Stellen wirklich gut funktioniert. Wären da nicht ein paar durchgängig idiotische Gags, die sich als kontinuierliche Humorspritzen durch den ganzen Film ziehen würden, aber einfach nicht funktionieren, wäre das auch voll in Ordnung gewesen.

Leider schafft der Film es so weder ernsthaften Humor aufzubauen, noch mit der dämlichen Gagwelle zu punkten, denn die Charaktere sind alle unglaublich langweilig geschrieben, dass es den ganzen Film leider stark herunterzieht. Einzig und allein James Franco und Randall Park wissen durch ihre bloße Mimik an einigen Stellen wirklich sympathisch und auf verrückte Art witzig zu sein, die meisten anderen Figuren bleiben viel zu hohl. Natürlich erwartet man hinter The Interview keinen großen Satire-Klassiker wie Chaplins Der große Diktator oder dergleichen, doch es wäre durchaus schön gewesen, hätte man hier mehr auf Parodie gesetzt und weniger auf infantilen Humor. 

So versucht der Film trotz seines Plots und dem ganzen Trubel an keiner Stelle wirklich kritisch mal den ein oder anderen gut platzierten witzigen Hieb gegen die USA oder Nordkorea zu machen abgesehen davon dass Nordkorea unter Hunger leidet. Stattdessen verwendet er dieselben schlechten Witze wieder und wieder, bis sie einem letztlich zum Hals heraushängen. Und dabei hätte das Konzept ja so einiges hergegeben, doch was hier dabei herauskam, ist nicht mehr als ziemliche sinnlose und übertriebene Provokation, dem die Krone von einem übertrieben actionlastigen Finale aufgesetzt wird, das nicht zum Rest des Films passt.

The Interview ist sicher ganz witzig für Fans der letzten paar Filme von Seth Rogen, versagt aber leider auf ganzer Linie dabei, eine Satire zu sein. Zwar zünden vor allem anfangs durchaus die ein oder anderen Gags, doch nach banaler übertriebener Wiederholung des immerselben Klamauks wird man schnell gelangweilt. Dazu kommt ein vollkommen vermurkstes Finale und viele Szenen, die wir schon tausendmal gesehen zu haben scheinen. Schade!

Wertung: 4/10

Interviewt sich hier ja im Grunde selbst: Maxim Braun




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