Donnerstag, 19. Februar 2015

Foxcatcher (2014)

Im Sportdrama Foxcatcher erhält Channing Tatumn als Ringer Mark Schulz Unterstützung von Steve Carell, der den reichen Multimillionär John du Pont verkörpert. Carell ist dafür zurecht als "Bester Hauptdarsteller" für den Oscar nominiert, und auch sonst hat der Film sich einige andere Nominierungen verdient.
 

Foxcatcher

Originaltitel: Foxcatcher
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr: 2014
Regie: Bennett Miller
Haupt-Darsteller: Channing Tatumn, Steve Carell, Mark Ruffalo, Sienna Miller
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 135 Minuten
Kurzbeschreibung: Foxcatcher erzählt die wahre Geschichte des exzentrischen Multimillionärs John du Pont (gespielt von Steve Carell), der als Mentor und Sponsor einen Olympia-Ringer unterstützt. (Quelle: Moviepilot.de)

Kritik:

Mark Schulz ist einer der besten Ringer der USA, so hat er zum Beispiel 1984 bei den Olympischen Spielen seine Goldmedaille gewonnen. Leider mangelt es dem Sportler an Geld um sich ein nötiges Training für die nächsten Spiele zu organisieren, und auch sein Bruder Dave (Mark Ruffalo), der bisher immer sein Trainer war, kann ihn hier nur geringfügig unterstützen. Das alles scheint kein Problem mehr zu sein als Mark eines Tages einen Anruf erhält, in dem er auf das Anwesen des reichen Sportfans John du Pont (Steve Carell) eingeladen wird. Dieser will, dass unter Aufsicht von Mark eine Ringermannschaft auf seiner Foxcatcher-Farm trainiert wird, die Amerika die nächste Goldmedaille nach Hause bringt. Was wie eine einzigartige Chance klingt wird Mark bald zum Verhängnis, denn der exzentrische Multimilliardär stellt schnell klar, dass er am längeren Hebel sitzt.

 

Foxcatcher erzählt mit überraschend tiefen Einblicken eine wahre Geschichte nach, über einen Ringer, der immer im Schatten seines Bruders war, und sich endlich allein einen Namen in der Welt des Sports machen will. Das klingt nach Altbekanntem? Ist es auch, doch so gut neu verpackt und durch den Aspekt von John du Ponts Rolle stark verarbeitet, dass sich die Handlung von Anfang an als bemerkenswert spannend herausstellt. Immer mehr rückt sich der Fokus mehr auf die intensive Beziehung zwischen Steve Carell und Channing Tatumn und ein perfides Psychospiel offenbart sich dem Zuschauer.

Deshalb auch ist Steve Carell zurecht mit dem Oscar als "Bester Hauptdarsteller" nominiert, denn einerseits gewinnt er im Verlauf des Streifens immer mehr den Film für sich und außerdem ist sein Auftreten mehr als bemerkenswert, gar einschneidend und vielschichtig gespielt. Auch Channing Tatumn schafft es hier zu begeistern und liefert seine bisher wohl beste Performance ab. Neben seinen starken Schauspielern ist es aber auch Foxcatchers Stil zu verdanken, dass der Film es schafft zu funktionieren, so fördert eine schöne und geistreiche Kamera die Atmosphäre und eine subtile klassische Untermalung setzt Akzente.

Am Ende bleibt das einzige Problem des Streifens, dass er es nicht ganz schafft, ein paar Längen zu entgehen, die zwar für die Handlung durchaus wichtig sind, aber leider durch zu viele Wiederholungen und aufdringliche Figurenzeichnung dem Fluss des Streifens nicht gut tun. Eine geradelinige Erzählung und die bloße Spürbarkeit der einzelnen Charaktere schaffen es aber trotzdem, dem Film die benötigte Spannung zu verleihen, und ihn dann auch in einem fulminanten Finale gebührend ausklingen zu lassen.

Foxcatcher ist ein sehr gutes Beispiel für den schnellen und sehr guten Aufbau einer dramatischen Chemie zwischen Charakteren, auch wenn der Film durchaus seine Längen besitzt, durch die konsequenten Schauspieler und die perfide Geschichte schafft er es schnell das wieder wettzumachen. Auch dank der starken Inszenierung unter Regie von Bennett Miller wird Foxcatcher somit zu einem kräftigen und greifbaren Drama, das seinem Ruf gerecht wird.

Wertung: 7/10

Sitzt auf einem Fuchs-Katzen-Stuhl: Maxim Braun




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